Pressemitteilung der Deutschen Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG

Die 1960er in neuem Glanz

Ballwurf gesicherte Akustik-Baffeln im Dortmunder Südbad

Gladbeck / Dortmund – Das im Jahr 1960 eingeweihte Dortmunder Südbad sollte 2007 gemäß geltender Schwimmbadverordnung modernisiert werden. Dies bedeutete z. B., dass durch Umbauarbeiten in der großen Schwimmhalle mit ihrem 50-m-Wettkampfbecken und einem zusätzlichen Nichtschwimmerbecken sichergestellt werden musste, die Nachhallzeit auf maximal 1,8 Sekunden zu beschränken. Nur dann nämlich ist es beispielsweise einem Schwimmmeister möglich, Rufe im Raum besser zu lokalisieren.

Individuell angefertigte Keramikmosaike an der Nordwand der Schwimmhalle aus den 1960er Jahren sollten dabei unangetastet bleiben. Sowohl die komplett mit Fenstern versehenen Süd- und Ostfassaden des Gebäudes als auch die mit Zuschauerrängen ausgerüstete Wand konnten nicht zur Befestigung eines Akustiksystems genutzt werden. Da in Dortmund also wie in den meisten Schwimmhallen an den Wänden keine akustisch wirksamen Materialien befestigt werden konnten, war eine Lösung gefragt, die rein an der Decke montiert für eine deutliche Verbesserung der Akustik sorgt. Dieses System musste zudem bedingt Ballwurf gesichert ausgeführt werden und den kontinuierlichen Belastungen durch hohe Luftfeuchtigkeit und Chlordämpfe widerstehen. Insgesamt waren 4.000 m² Deckenfläche nach diesen Vorgaben zu ertüchtigen, wobei die ca. 1.200 m² große Decke der Schwimmhalle aus optischen Gründen dem Bogen der Rohdecke folgen sollte.

Akustik-Baffeln als Problemlöser

Nach einer ausführlichen Beratung des leitenden Architekten mit dem Akustikexperten der Deutschen Rockwool sowie zwei Spezialisten des Akustikbaus fiel die Entscheidung für die Montage einer Decke aus so genannten Akustik-Baffeln auf Steinwolle-Basis, die speziell für das Südbad Dortmund angefertigt wurden. Diese sichern eine maximale Luftzirkulation im Bereich der Decke, vermeiden damit Tauwasserschäden an der Dachkonstruktion und bieten zugleich eine deutliche Verbesserung der Raumakustik.

Die in Dortmund vertikal als Deckenabsorber montierten Akustik-Baffeln zeichnen sich – nicht zuletzt aufgrund der Materialeigenschaften von Steinwolle – durch einen äußerst hohen Schallabsorptionsgrad aus:  Halligkeit und Schallpegel können mit ihrer Hilfe auf ein Minimum reduziert werden. Prüfberichte bescheinigen eindeutig, dass beispielsweise mit einem Reihenmittenabstand von 450 mm zwischen den Tragschienen montierte, 600 mm hohe Baffeln einen Schallabsorptionsgrad () von 0,95 bei 1.000 Herz erreichen. Gleichzeitig erfüllen die nichtbrennbaren Steinwolle-Baffeln auch unter Brandschutzgesichtspunkten allerhöchste Anforderungen.

Die Formtec Bausysteme GmbH aus Essen entwickelte die für das Südbad benötigten Ballwurf gesicherten Baffeln, indem sie je zwei Rockfon Fibral-Platten (Deutsche Rockwool) auf einem Gitternetz verklebte und das so entstandene „Sandwich“ in einem verstärkten Rahmen montierte. Die 2.400 x 600 x 50 mm großen Baffeln sollten so beschaffen sein, dass sie von einem im Wasserballwettkampf „aus der Bahn“ geratenen, seitlich auftreffenden Ball nicht zerstört werden und weder im Ganzen noch in Teilen abstürzen können.

Für die Konfektion der Akustik-Baffeln wurde ein Rahmen in U-Form gefertigt, der von Suckow & Fischer Systeme als Spezialanfertigung an Formtec Bausysteme geliefert wurde. Dort arbeiteten dann vier Mitarbeiter rund drei Wochen daran, die 1.224 Baffeln in den Rahmen zu verkleben, zu montieren und just in time auf die Baustelle zu liefern.

Korrosionsschutz durch CS-Beschichtung

Die Rahmen der Baffeln ebenso wie die Unterkonstruktion von Suckow & Fischer Systeme wurden aus verzinktem Stahl (DX51D+Z275) als Grundmaterial und mit einer zusätzlichen Beschichtung geliefert, um sie vor Korrosion zu schützen. Michael Buckwitz, Objektbetreuer des Herstellers, erinnert sich: „Die Unterkonstruktion wurde nach DIN EN 13964 Tabelle 7+8 in der Klasse C bzw. der größte Anteil gemäß den Wünschen des Architekten mit CS-Beschichtung geliefert.“ Hierbei handelt es sich um  eine spezielle, markenrechtlich geschützte Veredelungsvariante des Herstellers für Unterkonstruktionen – „CS“ steht für chloridresistente Systeme –, die in Hallenbädern aber auch in Räumen mit noch höheren Anforderungen wie in Thermal- und Solebädern eingesetzt wird.

Gerüstbau kostete Zeit

Die Einbauhöhe über dem Beckenrand betrug zwischen ca. 9 m auf der Seite des Nichtschwimmerbeckens und mehr als 14 m über dem 10-m-Sprungturm. Möglich wurde der Einbau  der Decke nur durch den Einsatz eines sehr aufwändigen Gerüstes, dessen Montage und Demontage so viel Zeit in Anspruch nahm, dass nur mit einer Just-in-time-Logistik während der Deckenmontage der durch die Anlieferung des Edelstahlbeckens zwingend vorgegebene Endtermin eingehalten werden konnte.

Als tragender Rost der Decke über dem Nichtschwimmerbecken kamen zunächst Weitspannträger DP 26, ebenfalls von Suckow & Fischer Systeme, zum Einsatz, die an die vorhandene Stahlkonstruktion montiert wurden. Von da aus wurde über dem Nichtschwimmerbecken das System 200 (horizontal eingelegte Deckenplatten) DP 33 L als T-Schienensystem in der Profilbreite 15 mm im Haupt- und Querraster verlegt.

Ballwurf gesicherte Baffel-Konstruktion

Die Akustik-Baffeln für die Decke über dem Wettkampfbecken wurden mit einer von Suckow & Fischer Systeme entwickelten Abhängemöglichkeit an Weitspannträger DP 26 verschraubt. Montiert wurde ausschließlich mit Schrauben aus nichtrostendem Stahl der Korrosions-Widerstandsgruppe IV gemäß bauaufsichtlicher Zulassung Nr. 30.3-6. Hierbei handelt es sich um die einzige Stahlqualität, die selbst für Straßentunnel, schlecht belüftete Parkgaragen und Kläranlagen als äußerst sicher eingestuft ist.

Der für ihre Herstellung verwendete Werkstoff Nr. 1.4529 (X1NiCrMoCuN25-20-7) zeigt neben einer ausgezeichneten allgemeinen Korrosionsbeständigkeit eine verbesserte Beständigkeit gegen Loch- und Spaltkorrosion sowie gegen durch Lochkorrosion induzierte Spannungsrisskorrosion und ist somit auch für tragende, nicht zugängliche Konstruktionen in stark chloridhaltiger Schwimmhallen- und Tunnelatmosphäre geeignet.

Überzeugende Akustik nach der Deckenmontage

Akustikexperte Bernhard Becker von der Deutschen Rockwool hatte vor dem Umbau eine Schallmessung durchgeführt, die die Befürchtungen der Bauherren und des Architekten bestätigte: viel zu großer Nachhall, nicht mehr der Bäderverordnung entsprechend. Nach der Montage der beiden Decken über dem Wettkampfbecken und dem Nichtschwimmerbecken war das Ergebnis so eindeutig erstklassig, dass auf weitere Schallschutzmaßnahmen verzichtet werden konnte. Auch optisch überzeugt die Lösung aus Sicht der für den Umbau verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt Dortmund uneingeschränkt.

„Bautafel“

Bauherr: Stadt Dortmund
Architekt: Dipl.-Ing. Michael Lenkeit, Dortmund
Unterkonstruktion: Michael Buckwitz, Suckow & Fischer Systeme GmbH & Co. KG, Biebesheim
Baffelkonfektion: Formtec Bausysteme, Essen
Dämmstoffe/Akustikberatung:  Bernhard Becker, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG, Gladbeck

Deutsche Rockwool – Dämmstofflösungen aus Steinwolle

Die Deutsche Rockwool produziert mit rund 1.200 Mitarbeitern an den drei Standorten Gladbeck, Flechtingen und Neuburg hochwertige Dämmsysteme aus Steinwolle. Mit den Geschäftsbereichen Hochbau, Flachdach, industrielle Isolierungen und Isolierung im Schiffbau ist Rockwool Marktführer für Steinwolle-Dämmungen. Als Tochter des dänischen Rockwool Konzerns kann die Deutsche Rockwool auf einen Erfahrungsschatz aus rund 75 Jahren Steinwolle-Herstellung zurückgreifen. Mit 8.400 Mitarbeitern in 35 Ländern ist der Konzern der weltweit führende Anbieter von Produkten und Systemen aus Steinwolle.

Rockfon – ACTIVATE YOUR CEILING

Rockfon entwickelt intelligente Deckenkonzepte, mit denen sich kreative Raumlösungen aller Art verwirklichen lassen. Akustikdecken von Rockfon erfüllen alle wichtigen Anforderungen an zeitgemäße Deckenlösungen: Herausragendes Design im Einklang mit vorbildlichen akustischen Eigenschaften, einfache Installation kombiniert mit höchsten Brandschutzkriterien.

Suckow + Fischer

Als in den 1960er Jahren der „Trockenbau“ erfunden wurde, gehörten Klaus Suckow und Helmut Fischer zu den Pionieren der ersten Stunde. Anfang der 1970er Jahre startete die Produktion von Konstruktionsteilen für abgehängte Decken und Trennwände.

Mit modernster Fertigungstechnologie ist das Unternehmen heute in der Lage, individuelle Metalldecken und Wandpaneele in komplizierten Formen und Abmessungen zu fertigen. Suckow & Fischer Systeme beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit der Entwicklung und Fertigung von Decken-, Wand- und Fassadenkonstruktionen.

Suckow & Fischer Unterkonstruktionen mit einer CS®-Beschichtung sind besonders für den Einsatz in Schwimmhallen mit chloridhaltiger Atmosphäre und starker Korrosionsbelastung geeignet. Eine absolute Eignung der Unterkonstruktion mit CS®-Beschichtung wird Suckow & Fischer Systeme mit einem Prüfbericht der FEM (Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie) bestätigt.

In Hallenbädern ist der Korrosionsschutz immer ein wichtiges Thema. Die Katastrophe im schweizerischen Uster, bei der zwölf Menschen durch eine herabstürzende Hallenbaddecke getötet wurden, war Anlass, die Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit von Verankerungen aus nichtrostenden Stählen neu einzustufen. Die gültigen Normen (wie z. B. DIN EN 13964, DIN EN ISO 12944, DIN 18168) sorgen dafür, dass ein zuverlässiger Korrosionsschutz in Hallenbädern nur durch eine sehr sachkundige Planung zu realisieren ist. Schon für die Auswahl des richtigen Vormaterials – mit Zinkauflage (DIN EN 10327) und zusätzlicher Beschichtungsvariante (bandbeschichtet/nachträgliche Beschichtung wie z. B. in der DIN EN ISO 12944 in Korrosivitätskategorien beschrieben) – ist ein fundiertes Hintergrundwissen erforderlich. Bei abgehängten Decken sollte die Planung ein unnötiges Durchdringen von Dampfsperren, Verschraubungen am neuen Trapezdach etc. vermeiden. Dies gelingt z. B., wenn Weitspannträger zwischen Leimholzbindern oder Stahlbetonunterzügen frei gespannt werden und von da aus mit entsprechendem Unterkonstruktionsmaterial die Abhängung vorgenommen wird.

Formtec Bausysteme

Gegründet 2001, beschäftigt sich die Formtec GmbH als Konfektionsbetrieb mit „Spezialitäten“ rund um den trockenen Innenausbau und den baulichen Brandschutz. 18 Jahre verbrachte Geschäftsführer Josef Graute vor der Unternehmensgründung in Vertrieb und Produktmanagement der Bauindustrie. Seine Motivation für den Schritt in die Selbstständigkeit erklärt er so: „Wir verarbeiten heute nahezu alle im Trockenbau üblichen Materialien für die unterschiedlichsten Anwendungen, aber Raumakustik und Sonderkonstruktionen waren schon immer mein besonderes Hobby. Größten Wert lege ich persönlich auf eine ebenso umfassende wie solide und kreative Beratung unserer Kunden.“

Abdruck frei. Beleg erbeten.

Dr. Sälzer Pressedienst, Haverkamp 30, 45289 Essen

DEUTSCHE ROCKWOOL
MINERALWOLL GMBH & CO. OHG
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Auf den Zuschauertribünen unter der modernen Akustikdecke im Südbad Dortmund nehmen regelmäßig die Besucher internationaler Wettbewerbe Platz
Datum: 27.03.2008

Material für 4.000 m² Deckenfläche galt es auf die Arbeitsebene des großen Gerüstes in der Schwimmhalle rund zehn Meter über dem Beckenrand zu transportieren. 1.224 Baffeln wurden über dem Wettkampfbecken montiert.
Datum: 27.03.2008

In eine klassische Bandrasterdecke aus Rockfon Fibral Platten und Metallgitterplatten über dem Nichtschwimmerbecken wurden symmetrisch Beleuchtungsfelder integriert.
Datum: 27.03.2008

An den beiden Längsseiten der großen Halle wurde auf einem je 540 cm breiten Streifen eine klassische Akustikdecke mit quadratischen Rockfon Platten in einer T-Träger-UK montiert. Dazwischen kamen auf einer Breite von 20 m die beweglich aufgehängten Akustik-Baffeln zum Einsatz.
Datum: 27.03.2008

Zwei unterschiedliche Akustikdeckenkonstruktionen kamen im Dortmunder Südbad zum Einsatz: links über dem Nichtschwimmerbecken eine klassisch abgehängte Decke aus einem T-Schienensystem in der Profilbreite 15 mm mit im Haupt- und Querraster eingelegten Rockfon Platten, rechts über dem Wettkampfbecken die Ballwurf gesicherte Decke aus Akustik-Baffeln. Sie sichert eine maximale Luftzirkulation im Bereich der Decke und vermeidet damit Tauwasserschäden an der Dachkonstruktion.
Datum: 27.03.2008